Sterntaucherins Rückkehr

 

 Olong lag mürrisch in seiner Kammer und brütete vor sich hin, da kam Sterntaucherin herein, die Hände voll mit glitzernden, bunten Sternen und einem strahlenden Lächeln im Gesicht.Olong beachtete sie nicht, brummelte ein paar unverständliche Worte, spielte mit der Fernbedienung und schob dunkle Steine auf dem Tisch hin und her. Er fluchte, als Sterntaucherin die Sterne vor ihm ausbreitete und schubste sie beiseite, um ungehindert sein Spiel mit den dunklen Brocken fortzuführen.Sterntaucherin schob die Sterne wieder zu ihm hin und begann, Geschichten zu erzählen, die funkelten und blitzten wie der Sternenhimmel in einer klaren Nacht und ihre Augen leuchteten noch intensiver als zuvor.

Olong drehte den Ton des Fernsehers mit der Fernbedienung lauter, brabbelte ein paar mürrische Worte und gab sich die erdenklichste Mühe das Glitzern auf seinem Tisch zu übersehen.

Da wurde Sterntaucherin leiser und begann, ihn mit großen Augen nachdenklich zu betrachten. Sie versuchte noch einmal zu ihm zu sprechen, ruhiger dieses Mal und so eindringlich wie möglich, und führte Olong jedes Stück einzeln vor Augen.

Doch der ließ sich nicht beeindrucken. Sein graues Gesicht blieb mürrisch, seine Augen starrten auf den Bildschirm und seine Hände schoben die Steine hin und her.

Da wurde Sterntaucherin noch stiller. Behutsam legte sie ihre Sterne in ein Körbchen, das trug sie hinaus in die Sonne, während Olong weiter brabbelte und Steine verschob.

Die goldene Herbstsonne kitzelte Sterntaucherin an der Nase und ließ die Sterne in ihrem Nest aufblitzen. An einer Stelle weichen Grases mit Blick über das Land breitete sie ihre Schätze aus und als die Sonne darauf fiel, meinten die Menschen in der Ferne, eine Sternschnuppe sei vom Himmel gefallen, und da es noch Tag war, wunderten sie sich darüber. Doch niemand hatte Zeit, danach zu suchen.

Am Abend, als es kälter wurde, packte Sterntaucherin ihre lichtgefüllten Sterne wieder ein und trug sie in ihr Haus. Dort suchte sie ihnen einen schönen Platz, an dem sie es gut hatten. Denn Sterntaucherin dachte an den Winter. Da sollten ihr die Sterne funkeln und vielleicht würde sich dann jemand finden, mit dem sie das Leuchten teilen konnte.

Angelika Mogk